Erstgutachter
Prof. Dr. Ulf Pillkahn
Year
2018
Technikfolgenabschätzung von künstlicher Intelligenz im Berufsbild von Grafikdesignern in den nächsten Jahren
In dieser Arbeit geht es um die Kreativität einer künstlichen Intelligenz, sowie um die Frage, in wie weit sie die Kreativität der Menschen imitieren oder gar übertrumpfen kann. Bisher war Kreativität ein Alleinstellungsmerkmal des Menschen. Ziel dieser Arbeit ist anhand von Szenarien herauszufinden, ob der Beruf als Grafikdesigner in Zukunft durch künstlichen Intelligenz vollständig oder teilweise ersetzt werden kann, oder ob eine Symbiose zwischen Mensch und künstlichen Intelligenz entstehen könnte. Die Forschungsfrage lautet: „Welche Aufgaben kann eine künstliche Intelligenz mittelfristig von einem Grafikdesigner übernehmen und somit das aktuelle Berufsbild ändern.“
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Szenario 1: Der Grafikdesigner als homo oeconomicus
Der Grafikdesigner ist zum Verwalter und Prüfer der Ergebnisse von einer künstlichen Intelligenz geworden.
- Die Gesellschaft hat eine sehr gute Einstellung zur KI. Es gibt keine Richtlinien von Staaten zur Regulierung einer KI. Die KI hat Denkmuster wie ein Mensch.
- Die Aufgaben werden zufriedenstellend und schnell erledigt.
- Der Grafikdesigner ist immer weniger selbst kreativ.
- Für Firmen stehen hoher Gewinn und Geschwindigkeit im Vordergrund.
Szenario 2: 100 % „Made by human“
Der Grafikdesigner arbeitet mit den gleichen Methoden wie in den letzten Jahren.
- Die Gesellschaft hat eine negative Einstellung zur KI. Es gibt sehr strenge Richtlinien von Staaten zur Regulierung einer KI. Sie hat rationale Denkmuster.
- Kunden wollen eine individuelle vom Menschen gemachte Arbeit.
- Kunden sind bereit dafür zu bezahlen.
- Der Grafikdesigner kann selber kreativ sein.
- Der emotionale Wert einer Arbeit, die vom Menschen gemacht wurde ist höher, als die einer KI.
Szenario 3: KI als Muse des Grafikdesigners
Der Grafikdesigner nutzt die KI als Unterstützung bei seiner kreativen Arbeit.
- Die Gesellschaft hat eine neutrale Einstellungen zur KI. Es gibt unterschiedlich strenge Richtlinien von Staaten zur Regulierung einer KI. Sie hat grundlegend andere Denkmuster.
- Der Kunde ist mit dem Ergebnis der Arbeit sehr zufrieden.
- Die KI dient dem Grafikdesigner hauptsächlich als Muse und Inspirationsquelle.
Szenario 4: Symbiose zwischen KI und Grafikdesigner
Es ist eine perfekte Symbiose zwischen künstlichen Intelligenz und Grafikdesigner entstanden.
- Die Gesellschaft hat eine positive Einstellung zur KI. Es gibt schwache Richtlinien von Staaten zur Regulierung einer KI. Sie hat ähnliche Denkmuster wie ein Menschen.
- Der Grafikdesigner und die KI teilen sich die kreative Arbeit.
- Konzentration auf die jeweiligen stärken.
- Mensch und KI ergänzen sie sich perfekt bei ihren Aufgaben.
Kernaussagen
Künstliche Intelligenz wird das Berufsbild des Grafikdesigners prägen.
Es wird verschiedene Aufgaben geben, die eine KI einem Grafikdesigner abnehmen kann.
- Aufgaben und Tätigkeiten die immer wiederholt werden müssen: Analyse von Fotos, Retusche-Arbeiten bei Fotos, die Digitalisierung von Skizzen oder das Angleichen verschiedener Farbstimmungen bei Stand- oder Bewegt- Bildern.
- Der Grafikdesigner wird sich mehr auf die strategische Seite des Designs, die Individualität, das Überprüfen, das „Fine- tunen“ oder das Korrigieren konzentrieren.
Wie kreativ kann eine künstliche Intelligenz im Vergleich zu einem Mensch sein?
- Sie kann durchaus kreativ sein, aber aktuell noch nicht in dem Umfang und der Vielfalt, wie ein Mensch.
- Sie ist immer nur auf ein sehr kleines und spezielles Gebiet, Bereich oder Aufgabe trainiert.
- Sie kann das gesamthafte Ganze nicht erfassen. Dies wird sind mittelfristig auch nicht ändern.
- Der Mensch hat die einzigartige Fähigkeit sich empathisch in einen eine andere Person hinein versetzen.
Schlussendlich können wir positiv in die Zukunft blicken, sollten aber nie unser zukünftiges Ziel, wie wir in unserer Gesellschaft leben wollen, aus den Augen verlieren und gemeinsam – sowohl Befürworter als auch Kritiker, in der Gesamtheit unserer Werte, Gefühle, Wissen und unseren Fähigkeiten – daran arbeiten.